Mascha Kaléko ist am 7. Juni 1907 in Polen geboren und starb am 21. Januar 1975 in Zürich. Ihre Familie zog von Polen nach Berlin wo sie ihre Jugend und ihr junges erwachsenen Leben verbachte. Sie schrieb oft Gedichte für Zeitungen und wurde schon bald sehr berühmt. Ein Problem gab es aber. Sie war Jüdin und musste so mit Anbruch des Krieges nach Amerika auswandern. Sie und ihre Familie schafften es als einige der letzten. Dort lebte sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Als der Krieg zu Ende war, zogen ihr Mann und sie zurück nach Berlin. Ihre Gedicht fanden erneut sofortigen anklang. Danach zog sie ihrem Mann zuliebe nach Jerusalem, wo sie allerdings völlig abgeschieden und traurig lebte. Ihr Mann verstarb und kurz darauf ihr Sohn, der in Amerika geblieben war. Erst nach diesen schrecklichen Ereignissen, fand sie wider Kraft um zu Schreiben. 1974 besuchte sie ein letztes Mal Berlin. Immer wieder erwähnt sie in den Gedichten, wie sehr sie diese Stadt vermisst.
Das Gedicht handelt von ihrem Innenleben. Ich denke es handelt
von einem Mann, den sie liebt, solange er nicht da ist, doch wenn sie ihn
sieht, hat sie das Gefühl, sie braucht ihn nicht mehr.
Das Gedicht ist noch vor dem Krieg entstanden. Sie hat es in
einem Buch herausgegeben.
Es ist schwer zu sagen, in wie weit das Gedicht in die Sammlung
passt. Ich denke sie selbst sieht diese Art von Beziehung als sinnlos an, wenn
sie sie haben kann, doch sobald sie die Beziehung nicht haben kann, ist sie für
sie das Wichtigste.
Mir fällt
es schwer zu sagen, in welche Stimmung mich das Gedicht versetzt. Ich denke es
kommt auf den Kontext an. An manchen Tagen wenn ich es lese, stimmt es mich
beinahe heiter, an anderen ist es herzzerreissend. Ich stelle mir oft vor, wie
es wohl dem Mann dabei erging. Zum einen Liebte sie ihn über alles, aber nur
wenn er fort war. Womöglich schrieb sie ihm Briefe, doch sobald er dann endlich
bei ihr war, zeigte sie kaum noch Interesse. Diese Beziehung muss sehr
kompliziert und traurig gewesen sein.
Ich denke
die Autorin selbst ist verwirrt von sich selbst. Sie benimmt sich unwissend und
macht sich selbst klein in diesem Gedicht. Sie ist enttäuscht von allen, aber
vor allem von sich selbst.
Mich haben
zwei Dinge im Gedicht verwirrt:
1.
Der
Satz: Unsre Grossen gleichen noch den Zwergen.
Wen meint sie mit „Grossen“? Grossen Träume, Grossen Pläne?
2.
Der
Satz: wenn du kommst, ist jeder Tag ein Garten.
Ich habe das Wort gegoogelt und dennoch nichts herausgefunden. In
Dominics Blog gibt es ein Gedicht in welchem ein Garten für etwas positiven
steht, aber in diesem falle bin ich mir sicher, dass es nichts positives sein
kann. Deswegen verwirrt mich dieser Satz so.
Ich finde,
trotzdem das Gedicht schon so alt ist, wirkt es sehr modern. Noch heute passen
fast alle ihre Gedichte in unsre Zeit. Ich kannte die Autorin zuvor nicht, bin
aber mittlerweile ein riesen Fan! Ich kann Jedem empfehlen, ihre Gedichte zu
lesen.
Hier nun eines meiner Lieblings Gedichte:
Hinter jedem Abschied steht ein Warten.
Wenn dein Schritt verhallt ist, sehn ich mich.
wenn du kommst, ist jeder Tag ein Garten.
- Aber wenn du fort bist, lieb ich dich...
Manchmal seh ich auf zu Sternmillionen.
Ob das Glück stets hinter Wolken liegt?
Ach, ich möchte in den Nächten wohnen,
Wo kein «morgen um die Ecke biegt.
Kommst du, sehn ich mich nach tausend Dingen,
Wächst der Abgrund zwischen dir und mir,
Spür ich altes Fernweh in mir klingen.
- Aber wenn du fort bist, gilt es dir.
Unser Schicksal lauert hinter Bergen.
Schönes Jenseits, das wir nicht verstehen.
Unsre Grossen gleichen noch den Zwergen,
Und nichts bleibt uns als emporzusehn.
Gibt es Träume, die noch nicht zerrissen,
Gibts ein Glück, das hielt, was es versprach?
Ach, wir Dummen werdens niemals wissen.
Und die Klugen forschen nicht danach...
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